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Astrologie & Kreativität vs. Aufmerksamkeit & Popularität

Original-Cover meines 1. Astro Heroes-Comicheftes, an welchem ich seit August 2021 arbeite
Original-Cover meines 1. Astro Heroes-Comicheftes, an welchem ich seit August 2021 arbeite

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich angefangen, an meinem 1. Astro Heroes-Comic zu zeichnen, welchen ich genau seit 30.08.2021 auf deviantART.com in englischer Sprache veröffentliche. Meine ersten Ideen zu dieser Comicreihe hatte ich bereits knapp vier Jahre zuvor. Inzwischen sind 7 Comicseiten fertiggestellt - 8, wenn man die Titelseite (siehe rechts) mit einrechnet. Ziemlich wenig für diese lange Zeit, oder? Nun, dafür, dass ich mir ursprünglich vorgenommen hatte, mindestens eine Seite pro Monat zu schaffen, wohl schon. Allerdings dafür, dass ich das alles in meiner Freizeit gemacht habe - also neben Familie, Haushalt und Arbeit - und mir dabei nicht auch noch die Nächte um die Ohren hauen wollte, ist es wiederum recht viel. Warum bin ich also nicht zufriedener und stolz auf meine Leistung? Vermutlich weil ich den Comic nicht nur für mich zeichnen, sondern damit auch andere Menschen erfreuen wollte - und ganz nebenbei wollte ich damit auch auf mich und meine Arbeit als Astrologin / Künstlerin aufmerksam machen, um dabei, wenn es nicht zu viel verlangt ist, auch noch ein bisschen Geld zu verdienen. Das setzt einen irgendwie auch unter Druck. Man möchte einerseits sich selbst verwirklichen und Spaß haben bei dem, was man tut, andererseits will man auch dem Publikum gerecht werden bzw. sollte man möglichst viel interessiertes - und zahlungswilliges - Publikum anziehen. Der US-amerikanische Schauspieler und Filmproduzent Joseph Gordon-Levitt, Hauptbegründer der Internet-Plattform HITRECORD, auf der von kreativen Menschen aus aller Welt gemeinsam Kunstwerke erschaffen werden können, stellte diesen scheinbaren Widerspruch zwischen Kreativität und Popularität in einer TED-Rede eindrucksvoll heraus. Wie er treffend formulierte, ist die heutige Welt der Kunst und Kreativität so sehr auf Berühmtheit, Zahlen, Followers, Likes und andere quantifizierbare Ergebnisse bedacht, die zwar große Geschäftsmodelle vorantreiben können, jedoch oft gar nicht so gut für Künstler*innen oder ihre Kunst sind. Nicht nur für "traditionelle" Künstler erachte ich dies als zutreffend, auch für Astrolog*innen, wobei die Astrologie ja durchaus als (Sterndeutungs-)Kunst angesehen werden kann.


"So much of today's culture of art and creativity is centered on fame, numbers, followers, likes — quantifiable results that drive giant business models but often aren't so good for artists or Art"

Original-Zitat von Joseph Gordon-Levitt


Bereits in einem früheren Blog-Eintrag habe ich festgestellt, dass man es als Astrolog*in in der heutigen Medienwelt nicht so einfach hat. Als Person des öffentlichen Lebens oder überhaupt, wenn man einen Internet-Auftritt aufbaut - egal ob man nun berühmt ist bzw. werden will oder ob man einfach nur auf der Suche nach der passenden Kundschaft ist -, man muss sich von der "Konkurrenz" abheben, immer auf die neuesten "Trends" aufspringen, usw., am besten mit täglichem Posten von Beiträgen - und zwar überall! Auf Facebook, Instagram, YouTube, Twitter, TikTok und wie sie alle heißen, mit Bildern, Videos, Storys, Reels, Livestreams, etc.

Und was, wenn man die Kamera nicht so "liebt"? Dann hat man wohl schlechte Karten... Wie ich, denke ich, auch bereits angedeutet habe, halte ich mir nicht so gerne eine Kamera vors Gesicht und spreche noch weniger gerne hinein - außer natürlich im Gespräch am Bildtelefon -, also muss ich andere Wege finden, um auf den Medienzug aufspringen zu können. Und man muss neue Dinge ausprobieren, von denen man vielleicht zuvor wenig bis gar keine Ahnung hatte. So bin ich seit Kurzem auch unter die Komponisten gegangen! Nun ja, mehr oder weniger. Allerdings hatte ich tatsächlich auch Spaß dabei, mit Online-Tools wie Typatone und Online Sequencer herumzuspielen, um Musik aus kurzen Texten, Worten oder gar nur einzelnen Buchstaben zu erstellen (mit Typatone) oder tatsächlich Melodien abzuspielen (mit Online Sequencer). So habe ich nicht nur ein neues Intro-Video für meine Website kreiert, sondern auch einen Trailer mit einer von einem Künstler auf HITRECORD (auf Englisch) eingesprochenen Erzählung und mit einer eigens komponierten Titelmusik für meinen Astro Heroes-Comic, der heute auf YouTube Premiere "gefeiert" hat:

Meinen bis vor einiger Zeit nur passiv als "Zuschauerin" genutzten YouTube-Kanal werde ich also auch weiter ausbauen, allerdings eher mit weiteren Kurzvideos (Reels), Astro Heroes-Videos oder auch Info-Videos zu psychologisch-astrologischen Themen im Stil meines Website-Intros, ohne Auftritt vor der Kamera. Das überlasse ich gerne anderen, die das lieber und auch besser machen und die ich in meinem Kanal sogar empfehle.

Diese ursprünglich weiße und von mir mit Glas-/Porzellan-Markern bemalte Tasse und Untertasse zeigen nun astrologische Symbole
Diese ursprünglich weiße und von mir mit Glas-/Porzellan-Markern bemalte Tasse und Untertasse zeigen nun astrologische Symbole

Für meine eigene Online-Präsenz ziehe ich, wie bereits zuvor, das Fazit: Ich werde mich nicht für Aufmerksamkeit in den sozialen Medien verbiegen, sondern die Waagschalen "Kreativität" vs. "Popularität" weiter zugunsten der kreativen Seite ausbalancieren, tue vorwiegend das, was mir gefällt und freue mich über jedes Like, jede/n neue/n Follower*in und auch über jede neue Kundschaft, die ich damit erreichen kann. Dennoch probiere ich auch gerne mal neue Dinge aus, wie z.B. Musik komponieren oder Tassen mit astrologischen Symbolen bemalen (siehe rechts), wenn ich Zeit dafür und Lust darauf habe und sich das Ergebnis meiner Meinung nach einigermaßen hören bzw. sehen lassen kann.

Nun wünsche ich Ihnen allen noch einen schönen Weltfriedenstag, wobei der 1. September für mich zum einen aus persönlichen Gründen und zum anderen wegen der Entstehungsgeschichte meiner Astro Heroes noch eine ganz andere Bedeutung hat.

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