Diese Frage stellte mein Mann heute Morgen in einem Gespräch über die jüngsten Ereignisse in der Ukraine, worauf sie sich auch mir stellte. Putins Entsendung von Truppen in die Ostukraine und die zu erwartende Reaktion der USA wirken tatsächlich wie eine immense Bedrohung des "Weltfriedens" - von dem man ohnehin nicht wirklich sprechen kann. Nun, ich dachte mir, ich gehe diese Frage mal astrologisch an, indem ich mir das entsprechende Fragehoroskop ansehe und die aktuelle Zeitqualität mit der von tatsächlich ausgebrochenen Kriegen vergleiche...
Zunächst einmal das Fragehoroskop, das sehr ähnlich demjenigen Ereignishoroskop ist, welchem ich in meinem ersten Blog-Eintrag auf den Grund gehen wollte. Das Thema "Krieg" passt schon mal wie die Faust aufs Auge zu den ungestümen, risikobereiten, spontanen Impulsen, die auch das andere Horoskop mit dem Widder-AC aufgezeigt hatte, hier sogar noch zusätzlich deutlich in der direkten Verbindung mit Chiron, der für Verletzungen stehen kann. Es schwingt viel Unsicherheit mit, es könnte noch viel passieren. Die Ernsthaftigkeit der Lage dringt ins Bewusstsein, das Gefühl, dass nichts mehr wirklich sicher ist, schwappt in der Öffentlichkeit von einem Gesprächspartner zum anderen, der Wunsch nach einem friedlichen, von gegenseitigem Verständnis und Nächstenliebe geprägten Zusammenkommen ist deutlich zu spüren. Allerdings wird alles anders kommen, als man denkt, es könnte sehr wohl sein, dass die Lage sich auf irgendeine Art noch wandelt. Vielleicht kommen die großen Weltmächte ja doch noch zur Vernunft?
Und gibt es nun Parallelen in der aktuellen Zeitqualität zu großen Kriegen der Vergangenheit? Dazu habe ich mir den jeweiligen Beginn des 1. und 2. Weltkriegs herausgesucht und die Planetenstände mit den aktuellen von heute im Fragehoroskop verglichen. Da mir zwar die exakten Daten des Beginns der beiden Weltkriege vorliegen, jedoch nicht die genaue Uhrzeit, beschränke ich mich bei der Deutung natürlich auf die allgemeine Zeitqualität.
Zunächst einmal zum 1. Weltkrieg, der am 28.07.1914 mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien begann. Ein Aspekt, der sich tatsächlich zum jetzigen Zeitpunkt von damals wiederholt, ist das Quadrat zwischen Neptun und Lilith: 1914 stand Neptun in Krebs, die Lilith in Widder, 2022 steht Neptun in den Fischen, die Lilith in den Zwillingen. Neptun bewegt sich sehr langsam durch den Tierkreis und zeigt daher die Sehnsüchte einer ganzen Generation an, um 1914 noch im Sinne der Auflösung alter Familienstrukturen und von Heimatverbundenheit, nun 2022 in Bezug auf die Idealisierung von Nächstenliebe und Aufopferungsbereitschaft. Die Lilith ist ein Faktor, der noch nicht sehr lange und auch nicht von allen Astrolog*innen gedeutet wird, jedoch für die Zeitqualität sehr interessant zu beobachten sein kann. Die Lilith kann, psychologisch-astrologisch gesehen, für jegliche Art von unangepasstem, provozierendem, radikalem Verhalten und auch für sehr intensive Erlebnisse stehen, die meist mit irgendeiner Form von Emanzipation verbunden sind. Im Quadrat zu Neptun könnten diese radikalen Tendenzen einer Art von spiritueller Verbundenheit in die Quere kommen. Also, sowohl zu Beginn des 1. Weltkriegs als auch zur aktuellen Zeit gab es wohl diese einander widersprechenden Tendenzen. Und auch wenn dies schon mehr in die Detaildeutung geht, gab es auffälliger Weise damals wie heute gerade eine Konjunktion von Venus und Mars: Ende Juli 1914 waren die beiden Planeten gerade dabei, sich im Tierkreiszeichen Jungfrau zu begegnen, aktuell gehen sie gerade nach ihrer Begegnung im Steinbock langsam wieder auseinander. Also, beide Male eine Begegnung des männlichen und weiblichen Prinzips auf praktischer, rationaler, realitätsbezogener Ebene. Doch bedeuten diese beiden Gemeinsamkeiten zwingend, dass wir uns am Beginn eines Weltkriegs befinden? Ich denke eher, dass die widerstreitenden Tendenzen in der Gesellschaft (Neptun Quadrat Lilith) und der Austausch auf zwischenmenschlicher Ebene (Venus Konjunktion Mars) möglicherweise ähnlich geprägt ist, nicht mehr und nicht weniger. Damals brach der Krieg gerade aus, heute denken alle an einen drohenden Krieg.
Und wie war die Zeitqualität zum Beginn des 2. Weltkriegs im Vergleich zu heute? Der 01.09.1939, der Tag an dem Hitler in Polen einmarschierte, und der 22.02.2022 haben aus astrologischer Sicht recht wenig gemeinsam. Wiederholungen gibt es wieder eher nur "im Detail", z.B. mit einem Quadrat zwischen Merkur und Uranus, was für plötzliche, störende Gedanken stehen könnte und daher eher als kurzfristig zu betrachten ist. Das einzige Interessante daran ist, dass sich Uranus sowohl im September 1939 als auch im Februar 2022 im Stier befand, damals direkt-, aktuell rückläufig. Der Uranus, der, ähnlich wie Neptun, in einem Tierkreiszeichen recht lange verbleibt und daher eher Themen einer ganzen Generation beschreibt, steht hier für den Wunsch nach der Freiheit, das Leben nach dem eigenen Geschmack zu genießen. Diesem Wunsch standen mit dem Quadrat zum Merkur wohl damals wie heute, die aktuellen Neuigkeiten im Weg. In der allgemeinen Tendenz jedoch sieht die heutige Zeit sogar entspannter aus als es damals der Fall war. Wie komme ich darauf? Sehen wir uns mal die Mondknotenachse an: Der aufsteigende Mondknoten steht für eine Lernaufgabe, der wir uns durch das Erlernen neuer Verhaltensweisen annähern sollten, der gegenüberliegende absteigende Mondknoten, steht für alte Verhaltensmuster, von denen wir uns zu diesem Zweck lösen sollten. 1939 stand der aufsteigende Mondknoten im Skorpion, der absteigende im Stier - 2022 ist es genau umgekehrt! Umgang mit Krisen, Transformation, Vergehen und Werden im weitesten Sinne war damals noch für eine Zeit lang das Thema der Lernaufgabe, heute ist dies das Thema, das wir loslassen sollten. Beständigkeit, Sicherheit und Genuss sind die Themen der heutigen Lernaufgabe, die von der Mondknotenachse gerade erst berührt wurden. Und noch etwas ist, astrologisch gesehen, ähnlich, jedoch wahrscheinlich "günstiger" als zur Zeit des beginnenden 2. Weltkrieges: Pluto stand damals im Quadrat zur Mondknotenachse und noch dazu erhöht im Zeichen Löwe, also enorme selbstherrliche Machtbestrebungen behinderten die damalige Lernaufgabe. Heute steht der Steinbock-Pluto im entspannteren Sextil- und Trigon-Aspekt zur Mondknotenachse, kann also mit seinem "vernünftigeren" Einfluss unsere Lernaufgabe durchaus unterstützen und fördern, wobei er allerdings auch nach tiefgreifender Wandlung der gesellschaftlichen Ordnungen strebt.
Die Möglichkeit eines (Welt-)Krieges will ich mit diesen Vergleichen nicht definitiv ausschließen. Allerdings denke ich, dass der Krieg viel mehr in unseren Köpfen stattfindet, bzw. die Gedanken daran und die Angst davor einfach gerade sehr aktuell sind. Ob es nun wirklich soweit kommt, ist ungewiss. Wahrscheinlich ist jedoch, nach der aktuellen astrologischen Zeitqualität zu urteilen, dass nichts in der Gesellschaft auf Dauer so bleiben wird, wie es bisher war.
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Horst Dammler (Mittwoch, 23 Februar 2022 09:20)
Der Uranus, die Freiheit, wird Putin sein Ende bereiten. Je mehr Menschen er unterdrückt, je höher wird der Druck werden. Erste Hinweise schon am 5 .4.22.