Einmal im Monat haben wir Vollmond - ein Himmelsphänomen, das nicht nur Astrolog*innen interessiert und fasziniert. Viele Menschen ordnen dem Vollmond die eine oder andere Auswirkung auf ihr Erleben und Verhalten zu. So können beispielsweise manche Menschen bei Vollmond schlechter schlafen als sonst, manch eine/r ist in dieser Mondphase vielleicht besonders kreativ, und man sagt außerdem, dass Babys oft früher auf die Welt kommen als gedacht, wenn der Vollmond sie "lockt". Mich hat jedenfalls der gestrige Vollmond auf meinen Balkon gelockt, um Fotos von ihm (bzw. ihr, nach der Zuordnung weiblicher Energien in der Astrologie) zu machen. Das erste Bild (siehe rechts) machte ich bereits, als der Vollmond noch nicht ganz exakt war, zwei weitere Bilder folgten ziemlich genau zu dem Zeitpunkt, als der zugehörige Aspekt, also die Opposition zwischen Sonne und Mond, exakt war (siehe Bildergalerie unten). Bei Vollmond stehen Sonne und Mond einander am Himmel genau gegenüber, d.h. wenn die Sonne im Westen untergeht, geht der Mond im Osten auf und umgekehrt, und wenn der Vollmond nachts am höchsten steht, steht die Sonne genau auf der anderen Seite der Erdkugel auch am höchsten. Es geht also hier um Gegensätze, aus Sicht der psychologischen Astrologie um scheinbar widersprüchliche Tendenzen in unserem Inneren, um Themen unserer Wesensart und Identitätsfindung einerseits (Sonne) sowie um unsere Gefühle und inneren Bedürfnisse andererseits (Mond). Der Gegensatz dieses Monats ist die Suche nach Harmonie und Ausgleich (Waage-Sonne) vs. das Bedürfnis nach Selbstbehauptung und Direktheit (Widder-Mond) - ein Thema, dem ich persönlich des Öfteren begegne.
Das Horoskop des Zeitpunktes, zu dem ich dieses erste Foto des noch nicht ganz exakten Vollmondes gemacht habe (siehe links), finde ich insofern interessant, weil sich hier nicht nur Sonne und Mond gegenüberstehen, sondern mit den hier sehr großen Häusern 6 und 12 und den darin befindlichen Planeten auch ein Gegensatz zwischen "Alltagspflichten" (6. Haus) und "Erholung" (12. Haus) deutlich wird. Auch dies ist ein Thema, das mich persönlich momentan stark beschäftigt. Im Alltag (6. Haus) suche ich momentan sowohl in Bezug auf meine Identität (Sonne) als auch in Bezug auf meine Werte (Venus) nach Harmonie (Konjunktion in Waage), welche irgendwie leicht und schwer erreichbar zugleich erscheinen (Venus im Domizil, Sonne im Fall), während mein Denken und Kommunizieren eher kritisch und pedantisch ist (Merkur in Jungfrau) und ich Gefahr laufe, in alte, destruktive Muster zu verfallen (absteigender Mondknoten in Skorpion). Im Rückzug vom Alltag (12. Haus) habe ich das starke Bedürfnis (Mond) nach Heilung (Chiron) durch Beschäftigung mit mir selbst (Konjunktion in Widder), strebe auch nach inneren Idealen der Selbstdurchsetzung (rückläufiger Widder-Jupiter), während ich versuche, durch das Erlernen von neuen Verhaltensmustern mit Gelassenheit und Geduld (aufsteigender Mondknoten in Stier) meine innere Individualität (rückläufiger Uranus) zu betonen (Konjunktion). Letzteres bestimmte jedenfalls zu dem Zeitpunkt, in dem ich das Foto gemacht habe, auch mein Auftreten (Konjunktion mit AC), was insofern passt, da ich in diesem Moment den Anblick des Vollmondes sehr genoss (Stier). Und dann stand auch noch der wieder direktläufige Pluto exakt am MC - das Ziel (MC) der beständigen (Steinbock) Transformation (Pluto) vor Augen! Also ist dieses Foto für mich in jeder Hinsicht eine schöne Momentaufnahme!
Was auch sehr gut ins Bild des Widder-Waage-Themas passt: Heute (10.10.) ist Tag der mentalen Gesundheit (World Mental Health Day), und doch gibt es in unserer heutigen Gesellschaft gerade in Bezug auf psychische Erkrankungen immer wieder Konflikte (Widder) oder aber es wird so getan, als gäbe es so etwas gar nicht und als wäre alles "heile Welt" (Waage). Erst Anfang dieses Monats habe ich selbst einen solchen Widerspruch zu spüren bekommen: Ich sollte eigentlich meine neue Teilzeit-Arbeitsstelle als psychologische Psychotherapeutin im örtlichen MVZ antreten, doch einen Tag vorher bekam ich die Nachricht, dass die vorerst vorgesehene Sicherstellungsassistenz, mit der ich die dort beschäftigte ärztliche Psychotherapeutin unterstützen sollte, durch die Kassenärztliche Vereinigung nicht genehmigt wurde - vermutlich weil ich, anders als meine Kollegin dort, keine Ärztin bin. In meinen Augen ein Versagen des Gesundheitssystems, das es Menschen mit behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen unnötig schwer macht, einen Therapieplatz zu bekommen, zumal deren Bedarf in Wirklichkeit so viel höher ist als die Versorgung durch die Krankenkassen gewährleistet - weshalb viele Psychotherapeut*innen lange Wartelisten haben. Nun ja, es läuft parallel noch ein Antrag auf meinen eigenen anteiligen Kassensitz im MVZ, der hoffentlich genehmigt wird, so dass ich wenigstens zum 01.01.2023 dort anfangen kann...
So viel zu meinem persönlichen Erleben der Widersprüchlichkeit eines Vollmondes. Teilen Sie gerne in den Kommentaren Ihre eigenen Erfahrungen mit diesem Thema - oder erfreuen Sie sich einfach an den Fotos.
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